Keine Spaltung beim Coronabonus in der Pflege

Wenn es nach Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach geht, soll der von der Ampel-Koalition geplante Corona-Bonus nur an ausgewählte Pflegekräfte gezahlt werden. Eine solche Unterscheidung spaltet die Beschäftigten und ist ungerecht! Ihre Arbeitsbedingungen und ihre Entlohnung waren schon vor Corona miserabel und wurden ihrer gesellschaftlichen Bedeutung nicht gerecht. Für sie alle bedeutet die Pandemie eine zusätzliche enorme Belastung. Der Corona-Bonus muss deshalb an alle Pflegekräfte gezahlt werden - auch an diejenigen, die in der ambulanten Pflege arbeiten. Sie alle verdienen Anerkennung und Respekt für ihre Leistungen.

Lauterbach hat offensichtlich nicht verstanden, dass Löhne und Arbeitsbedingungen für die Pflegekräfte dauerhaft verbessert werden müssen. Dringend.

  • DIE LINKE fordert deshalb: 
  • 500 Euro mehr Grundgehalt und eine Rückkehroffensive für ehemalige Pflegekräfte.
  • einen gesetzlichen Personalschlüssel für alle Berufsgruppen im Gesundheitswesen, der sich am tatsächlichen Bedarf orientiert.
  • einen allgemeinverbindlichen Flächentarifvertrag für alle Beschäftigten in den Pflegeeinrichtungen, der auch für die kirchlichen Träger gilt.
  • einen höheren Pflegemindestlohn
  • die Fallpauschalen (DRGs) abzuschaffen. Die Krankenhausfinanzierung muss sich an den tatsächlichen Bedürfnissen der Patient*innen orientieren.
  • einen Privatisierungsstopp und Rückführung von privatisierten Kliniken und Pflegeeinrichtungen in gemeinwohlorientierte Trägerschaft.
  • ein Profitverbot in Pflege und Gesundheit. Menschenwürdige Pflege kann und darf nicht auf Profit ausgerichtet sein. Pflegeeinrichtungen müssen gemeinnützig arbeiten.
  • Eine solidarische Gesundheits- und Pflegeversicherung, in die alle entsprechen ihren Einkommen einzahlen. Zuzahlungen und Eigenanteile der Gepflegten können dann entfallen.